Volksdorf hilft
Geschichte
Die neu gebaute öffentlich-rechtliche Wohnunterkunft in der Eulenkrugstraße wurde als eine der letzten in Hamburg errichteten Einrichtungen für Geflüchtete und Asylsuchende Ende August 2018 fertig gestellt und ab September 2018 bezogen. Vorausgegangen war ein langwieriges Planungs- und Entscheidungsverfahren mit intensiven Diskussionen vieler beteiligter Gruppen sowie der örtlichen Bevölkerung. Volksdorfer Bürgerinnen und Bürger hatten im Vorfeld der Einrichtung der Unterkunft die Gruppe „Volksdorf hilft“ gegründet und den Aufbau einer ehrenamtlichen Unterstützung organisiert. Die Gruppe begleitet die Aktivitäten im ehrenamtlichen Bereich weiterhin, kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit, die Akquisition von Spenden sowie um die Einwerbung und Abrechnung von öffentlichen Mitteln für ausgewählte Projekte.
Die Wohnunterkunft Eulenkrugstraße ist nicht auf Dauer angelegt. Der im März 2023 festgestellte Bebauungsplan Volksdorf 46 sieht eine Nutzung der Flächen für eine öffentlich-rechtliche Unterbringung nur bis zum 30. September 2035 vor.

Daten und Fakten
- öffentlich-rechtliche Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende für bis zu 260 Personen, betrieben von Fördern & Wohnen, Anstalt öffentlichen Rechts
- Herkunft der Bewohnerinnen und Bewohner: aus mehr als 20 Ländern, z.B. Afghanistan, Türkei, Somalia, Nigeria, Libyen, Montenegro, Serbien, Ghana, Syrien, Irak, Iran, Russland, Burkina Faso, Kamerun, Nicaragua, Indien
- mehr als 90 Kinder
- 10 Häuser mit jeweils 3 Dreizimmerwohnungen (für je 6 Personen) und einer Vierzimmerwohnung (für 8 Personen)
- Ein Verwaltungsgebäude mit Gruppenräumen
- Ein Waschhaus
- KiTa „Am Tonradsmoor“ auf dem Gelände

Auf dem Gelände stehen Spiel- und Sportmöglichkeiten zur Verfügung, daneben Freiflächen, die teilweise für den Anbau von Nutzpflanzen (Gemüse) genutzt werden. In kleineren Gebäuden sind Fahrrad-Unterstände, Müllcontainer sowie Gemeinschaftseinrichtungen u.a. mit Waschmaschinen untergebracht.
Öffentliche Unterbringung
Nach der Flucht aus Kriegs- und Krisensituationen bietet die öffentliche Wohnunterkunft den in Hamburg Ankommenden zunächst eine sichere Bleibe, Unterstützung und Beratung sowie den Zugang zu Sozialleistungen, soweit sie Anspruch darauf haben. Die öffentlichen Unterkünfte sind als Not- und Übergangsunterbringung gedacht. Das Ziel ist, die wohnungslosen Geflüchteten sobald wie möglich in eigenen Wohnraum zu vermitteln, wo sie selbstständig leben und sich versorgen können. Die Erfahrung zeigt, dass die Geflüchteten sich unterschiedlich lange in der öffentlichen Wohnunterkunft aufhalten. Trotz des angespannten Wohnungsmarktes in Hamburg gelingt es immer wieder, Familien, Paare oder Einzelpersonen in eigenen Wohnraum zu vermitteln. Insbesondere große Familien haben allerdings erhebliche Probleme, eine eigene Wohnung der passenden Größe zu finden. Hilfreich ist es natürlich, wenn sie bereits über grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen und Arbeit gefunden haben, durch die sie ihren Lebensunterhalt (weitgehend) selbst finanzieren können.

Hilfebedarf und Angebote
Die Lebensbedingungen in der Wohnunterkunft sind nicht immer einfach: Zu einer recht beengten Wohnsituation, teilweise zusammen mit fremden und traumatisierten Mitbewohnern, kommt häufig die persönliche Unsicherheit über den endgültigen Aufenthaltsstatus. Viele haben noch Sprachschwierigkeiten und müssen gleichzeitig auf eine Vielzahl behördlicher Anforderungen reagieren, die sie kaum verstehen. Dabei brauchen sie Hilfe. Neben der örtlichen Unterkunftsleitung und den 3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt ein engagierter Kreis Volksdorfer Ehrenamtlicher die Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft mit unterschiedlichsten Angeboten:
- Hilfe bei verschiedensten Problemen im Alltag: z.B. bei Reaktionen auf behördliche Schreiben, bei Schulproblemen oder anderen Fragen. Wenn nötig und gewünscht, werden die Bewohner/innen bei Behördengängen, Besuchen von Beratungsstellen oder Arztpraxen begleitet.
- Unterstützung beim Lernen: Hilfe bei Hausaufgaben, Schulproblemen oder beim Erlernen der deutschen Sprache für Schülerinnen, Schüler und Erwachsene
- Das „Café Eule“ ist freitags nachmittags ein Angebot zur Begegnung, Kontaktaufnahme und des Kennenlernens. Für die Kinder gibt es die Möglichkeit zu basteln und zu spielen.
- „Deutschmalen“: Frauen und Kinder können nach einer vorgelesenen Geschichte zu Szenen der Geschichte oder aus ihrem Alltag gemeinsam mit Aquarellfarben malen.
- Eine Männergruppe zum Kartenspielen und gemeinschaftlichen Austausch auf Deutsch

- Angebot zum gemeinsamen Gärtnern durch „Stadtgemüse“ der „Was Tun!“-Stiftung
- Deutschkurse der Johanniter-Hilfsgemeinschaft
- Nähen: Dank einer freundlichen Spende aus dem Umfeld der Volksdorfer „Kulturkate“ sind einige Nähmaschinen vorhanden, die bei Bedarf genutzt werden können.
- Ausflüge für Kinder: Helfer/-innen waren mit Kindern bei der Freiwilligen Feuerwehr in Volksdorf, zum Eislaufen in Farmsen, im Kletterwald in Meiendorf und auf dem Verkehrsübungsplatz für Kinder in Rahlstedt.
- Der Walddörfer Sportverein bietet vor Ort verschiedene Sportangebote an.
- Bei Bedarf gibt es auch Angebote, sich in IT-Anwendungen einzuführen oder fortbilden zu lassen sowie für die Kinder kleine Kinovorführungen.
- Unterstützung bei den jährlichen Sommerfesten, die von der Unterkunftsleitung zusammen mit verschiedenen Trägern und den Ehrenamtlichen organisiert werden.


Es ist also schon vieles vorhanden und die Angebote werden laufend angepasst und ergänzt. Dafür ist weitere Unterstützung gern gesehen.
Finanzierung / Spenden
Die gesamte Arbeit ist neben dem ehrenamtlichen Engagement auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Träger „Fördern & Wohnen“ stellt die Infrastruktur in der Einrichtung zur Verfügung und bietet eine umfangreiche Beratung der Bewohner/-innen zu allen wichtigen Themen ihres Aufenthaltes in Deutschland an.
Das Bezirksamt Wandsbek unterstützt die ehrenamtliche Arbeit regelmäßig mit Fördermitteln, so dass jetzt auch mit Computer und Laptops gearbeitet werden kann. Das ist gerade für die Hausaufgaben und Hilfen im Alltag sehr wichtig und natürlich auch die Grundlage für IT-Angebote.
Die ehrenamtliche Arbeit kümmert sich um die darauf aufbauenden Hilfebedarfe. Sie finanziert diese durch private und kirchliche Spenden sowie durch Förderungen durch die Lawaetz-Stiftung über das Bezirksamt. Für die kontinuierliche Weiterführung dieser Arbeit werden aber auch weiterhin regelmäßig Geldspenden benötigt (Spendenkonto s.u.). Bei Spenden für die Arbeit in der Eulenkrugstraße bitte im Verwendungszweck „Eulenkrugstraße“, für die Arbeit am Waldweg bitte „Waldweg“ vermerken.
Kontakt
Wenn Sie Interesse an unserer Arbeit für und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Eulenkrugstraße haben, wenden Sie sich gern über die E-Mail-Adresse volksdorf-hilft@gmx.de an uns.
Spendenkonto
Wenn Sie spenden möchten, bitte dieses Spendenkonto verwenden:
Freundeskreis für Asylbewerber e.V.*)
Vorsitzende: Ute Effinger
Email: baerbel.bach@gmx.de
Giro-u. Spendenkonto:
IBAN: DE10 2005 0550 1073 2466 52
BIC: HASPDEXXX
*) Ggf. Stichwort „Eulenkrugstraße“ ergänzen

